Die Chronik - Gasthof Kemmetmüller in Windischgarsten

Chronik, Gasthof Kemmetmüller, Windischgarsten

Der Ursprung des Gasthofes begründet sich vor dem 13. Jahrhundert und schon 1530 ist seine Existenz beglaubigt, denn damals heiratete die Tochter der ersten bekannten Besitzer dieses Hauses, Thomas und Barbara Valchen, Magdalena, den Büchermacher des Erzherzogs Karl von Österreich, Hans Felseisen. Zur Zeit der Reformation war der Nachfolger der Valchen ein gewisser Simon Mayr, einer der Hauptrebellen gegen den Propst Gienger von Spital am Pyhrn. Daß er damals nur mit Mühe und Not dem Strick des Henkers entging, hinderte später seine Bestellung zum Marktrichter von Windischgarsten durchaus nicht.

 

Nach dem Brand von 1646 wurden die Schoißwohl Besitzer des Hauses. Die Tochter des ersten aus Ihrer Reihe, des Marktrichters Georg Schoißwohl, Magdalena, war eine fromme Jungfrau, die in Ihrem Testament eine Reihe von Stiftungen machte.

 

Unter anderem widmete sie auch 40fl für ein eisernes Totenkreuz, das heute noch, in der Kirche zu Windischgarsten, Zeugnis ablegt von der hohen Schmiedekunst in jenen Tagen. Nach den Schoißwohls kam das Haus an einen Kirchdorfer Wirt und Fleischhauer und von diesem 1797 an Josef Wegschaider.

 

Nach dem Tode seiner Gattin hatte er das Haus seiner Tochter aus dritter Ehe, Katharina, übergeben, die dann den Bäckersohn Franz Kemmetmüller aus Neuhofen an der Krems heiratete.

Über 90 Jahre hauste das Geschlecht der Wegschaider auf dem Besitz, denn der letzte starb am 13. Dezember 1891. 1885 fiel der Hof neuerlich einem Brand zum Opfer. Aber die Familie Kemmetmüller, die heute noch in Neuhofen an der Krems begütert ist, war so vermögend, dass der junge Besitzer an den Wiederaufbau schreiten konnte. Wenn der neuentstandene Bau nachträglich viel schöner und prächtiger wurde als der alte, ist dies nicht zuletzt auch dem Kunstsinn und Geschmack der Familie Kemmetmüller zu verdanken.

Chronik, Gasthof Kemmetmüller, Windischgarsten

Der Gasthof wurde von Generation zu Generation in der Familie weitergegeben bis zum Jahre 1977. Am 1. April 1977 verstarb der letzte der Kemmetmüllers - Franz Kemmetmüller. Ihre Tochter, Maria ehelichte 1967 den Sattler - und Tapezierermeister Rudolf Mayerhofer und die beiden führten den Gasthof im Sinne Ihrer Vorgänger vom Jahre 1977 bis zum Jahr 2000.

 

Im Dezember 2000 übernahm ihr Sohn Franz Mayerhofer den Betrieb. Im Jahr 2001 wurde der Gasthof von Grund auf umstrukturiert und erhielt sein aktuelles Gesicht!